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Das Streben nach Erfolg war immer ein großer Motor

Im Gespräch mit Andreas Viebrock von Viebrockhaus. Was ihn als Unternehmer antreibt und warum ein wertschätzendes Miteinander wichtig ist, lesen Sie hier im Interview.

Herr Viebrock, Sie kennen Ihr Geschäft von der Pike auf. Schon als Kind waren Sie mit auf der Baustelle, um zu helfen. Inzwischen sind Ihre drei Kinder in der Geschäftsführung. Dennoch sind Sie noch immer täglich mit Freude unternehmerisch unterwegs. Was treibt Sie an und um?

Zum einen die Leidenschaft für unser Produkt, zum anderen die Freude darüber, dass der Übergang der Unternehmensführung an meine drei Söhne sehr gelungen ist. 

Das Streben nach Erfolg war immer ein großer Motor. Mein Vater, der das Unternehmen gegründet hat, übergab mir mit 27 Jahren ein kerngesundes Unternehmen. Die Familie war sehr kritisch und fragte sich eigentlich nur, ob das wohl gut geht. Ich höre noch heute meine Oma, wie sie zu mir sagt: “Oh Andreas, du tust mir so leid. Wie willstdu das je schaffen….“ (lacht). Das war mir ein großer Ansporn, es gut zu machen und zu zeigen, dass ich es schaffe.

Ein wertschätzendes Miteinander ist die Basis.

Andreas Viebrock, Viebrockhaus

Sind Sie als Unternehmer eher Visionär oder Macher?

Ich bin sicherlich auch Visionär, aber einer, der immer auch selbst mit gebastelt hat. Das heißt, ich bin selbst immer tief ins Produkt mit eingestiegen. Gerade innovative Ideen muss man persönlich begleiten.

Viebrockhaus beschäftigt inzwischen rund 1.200 Mitarbeiter. Was für eine Unternehmens- und Führungskultur pflegen Sie, um eine motivierte Mannschaft um sich herum zu haben?

Ich habe sicherlich intuitiv die Haltung meines Vaters übernommen, für den ein wertschätzendes Miteinander die Basis jeglicher Zusammenarbeit war. Dabei hatten wir immer einen Grundgedanken: Wenn man einmal die Rollen tauscht, und sich vorstellt, man müsste den Job des anderen machen, wäre dann alles gut? Gedanklich den Stuhl zu tauschen lässt einen vielleicht eher mal darüber nachdenken, wie man handelt. Beispielsweise nach einem Personalgespräch – wie ist dem anderen zumute? Hat er ein gutes Gefühl, wenn er die Firma verlässt oder ist er froh, dass alles vorbei ist? Das ist immer auch eine Frage von Wertschätzung, die jeder gern erfahren möchte, aber auch anderen geben muss.

Andreas Viebrock auf dem Dach der Viebrockhaus-Zentrale im Interview. Hier experimentiert das Unternehmen aktuell an einem neuen Dach.

 

Unsere Häuser erfüllen bereits heute die Klimapläne von 2050 und stimmen deshalb mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens vollkommen überein.

Andreas Viebrock, Viebrockhaus

Nachhaltigkeit und Innovation stehen für Viebrockhaus besonders im Fokus, Sie selbst verstehen sich als Pionier und Wegbereiter für umweltverträgliches Bauen. Davon zeugen viele Projekte und Entwicklungen im Bereich Energie, Digitales, Umwelt- und Klimaschutz. Auf welche Entwicklungen in der Vergangenheit sind Sie besonders stolz?

Wir haben bereits 2007 angefangen, unsere Häuser im höchsten Energieeffizienz-Standard zu bauen, sie mit Wärmepumpen zu beheizen und dann auch mit Photovoltaikanlagen und Hausbatterie auszustatten. Das war zukunftsweisend und richtig. Unsere Häuser erfüllen bereits heute die Klimapläne von 2050 und stimmen deshalb mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens vollkommen überein.

Nachhaltiges Handeln mit Blick auf Umweltverträglichkeit und ein gesunder Umgang mit Ressourcen sind Anforderungen, die alle betreffen und die ein Umdenken erfordern. Wie bewerten Sie den Trend mit Blick auf Ihre Kunden und mit welchen Herausforderungen ist die Baubranche konfrontiert?

Ein weiter so wird es tatsächlich nicht geben. Für diejenigen in der Baubranche, die nur nach kurzfristigen Ergebnissen lechzen, wird das zum Problem werden. Da können Sie sich sicher sein. Die Veränderungen kommen in Form von Baugesetzen, neuen Auflagen und so weiter. Aber wir sind Unternehmer und mein Selbstverständnis ist, dass wir Probleme zu lösen haben und nicht bejammern. Wir müssen aus einem scheinbaren Nachteil einen Vorteil machen. Auflagen sind Herausforderungen, die wir lösen müssen. Meinen Mitarbeitern sage ich immer „wie für uns geschaffen, wir lösen das!“. Und wenn wir das schaffen, erfahren wir auch eine höhere Wertschätzung und können auch einen anderen Preis nehmen. Diese Haltung schätze ich auch bei der von Saldern Gruppe.

Vielen Dank für das Gespräch.

Zum Unternehmen

Gegründet 1954 ist Viebrockhaus heute ein Familienunternehmen in dritter Generation mit rund 1.200 Mitarbeitern, fünf Musterhausparks und 17 Beratungsstandorten. Andreas Viebrock lernte Maurer, studierte anschließend Architektur und übernahm mit 27 Jahren die Geschäftsführung von seinem Vater. Da feierte das Unternehmen das 30. Firmenjubiläum. Seit 2018 sind seine drei Söhne alleinige Inhaber des Familienbetriebes.  Viebrock liegen Nachhaltigkeit, Innovation und soziales Engagement besonders am Herzen.