Führungsphilosophie bei der von Saldern Gruppe

Menschen machen den Unterschied

Warum menschliche Qualitäten in einer digitalen Welt immer entscheidender werden. Im Gespräch mit Dietrich von Saldern und Robert Nienhaus über die Führungsphilosophie der Unternehmensgruppe.

Das Neubauprojekt aus dem 3D-Drucker in Selsingen zeigte in diesem Jahr eindrucksvoll, wie Technologie die Baubranche verändert. In nur fünf Minuten entsteht ein Quadratmeter Wandfläche – präzise, effizient, unermüdlich.

Doch hinter den Maschinen stehen Menschen, und das aus gutem Grund. Denn Qualitäten wie Vertrauen, Intuition, Kreativität und moralisch-ethisches Handeln kann die Künstliche Intelligenz nicht leisten. „Wir haben Leute vor Ort, auf die Verlass ist“, betont Dietrich von Saldern. „Wenn alle Technik streikt, weiß ich, dass meine Leute alles daran setzen, um eine Lösung zu finden.“

Technik macht deutlich, was Menschen einzigartig macht

Die Baubranche erlebt eine beispiellose technologische Revolution. Building Information Modeling, 3D-Druck, Robotik und KI verändern Baustellen fundamental. „Die Entwicklung ist faszinierend, herausfordernd und in vielerlei Hinsicht nützlich“, erklärt von Saldern überzeugt. „Doch sie zeigt auch, wo Menschen unersetzbar sind.“

„Fragen Sie mal einen Disponenten oder einen Mischmeister, wenn unerwartet die Hütte brennt“, bekräftigt Robert Nienhaus. „Wir nutzen modernste Technik, aber wenn Unvorhergesehenes passiert – die Anlage streikt, ein LKW ausfällt, eine Baustelle nicht rund läuft – dann braucht es Erfahrung, Intuition und Kreativität für schnelle, manchmal auch unkonventionelle Lösungen.“ Der Mensch bleibt die wertvollste Währung.

Wir haben Leute vor Ort, auf die Verlass ist.

Dietrich von Saldern

Menschen sind emphatisch und schätzen emotionale Verbindung

Echte Gefühle sind Maschinen fremd. „Bei uns ist jeder für jeden da. Ich habe noch nie erlebt, dass irgendwer einem anderen nicht geholfen hat“, beschreibt Stefanie Wojtaszek, Kipperfahrerin bei der von Saldern Logistik, diese urmenschliche Qualität. Diese Solidarität entsteht aus emotionaler Verbindung, die sich über Jahre entwickelt.

„Mit 16 oder 18 Jahren stehen junge Menschen in einer krassen Phase im Leben“, erklärt Ausbilder Sven Pfetzer. „Da braucht es mentale Unterstützung oder praktische Tipps, die das persönliche Leben betreffen.“ Technikleiter Carsten Sußmann bringt es auf den Punkt: „Es ist mir wichtig zu wissen, dass es allen im Team gut geht.“

Vertrauen in die Stärke eines Teams ermöglicht Wachstum und Größe.

Robert Nienhaus

Vertrauen als Wettbewerbsvorteil

„Vertrauen, Wertschätzung und Verlässlichkeit“, zählt Dietrich von Saldern seine wichtigsten Führungsprinzipien auf – geprägt aus persönlichen Erfahrungen: Maschinenschlosser-Lehre, BWL-Studium, Arbeit beim Zementhersteller Alsen. „Ich habe alle Stufen erlebt – vom Azubi bis zum Konzern-Mitarbeiter. Das hat mich in meinem Führungsverständnis geprägt.“

Menschen gestalten die Zukunft

„Wir können nicht 550 Leute direkt führen“, räumt Nienhaus ein. „Aber wir können eine Unternehmenskultur schaffen, wo wir unsere Werte vorleben.“ Diese Wertekultur wird im KI-Zeitalter zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal. Während Maschinen Prozesse optimieren, schaffen Menschen Beziehungen und gestalten gemeinsam die Zukunft.

„Es bringt nichts, Ansagen zu machen“, lernte Nienhaus aus seiner Bundeswehr-Zeit. „Vertrauen in die Stärke eines Teams ermöglicht Wachstum und Größe.“ Von Saldern ergänzt: „Ich stehe in der Verantwortung für meine Mitarbeiter und deren Familien.“

Diese menschliche Dimension wird in einer digitalisierten Welt immer zentraler. Dass es gelingt, wird durch menschliche Qualitäten wie Vertrauen, Verbindung und Leistungsbereitschaft möglich – von beiden Seiten.