Herr Höhns Junior, Sie haben sich in Ihrer Masterthesis mit Synergieeffekten kommend aus BIM & Lean Construction befasst und das bei Höhns Bau auch implementiert und ausgerollt. Was steckt dahinter?
Florian Höhns: Kurz gesagt geht es darum, ein digital geplantes Bauprojekt insoweit vor- und aufbereitet zu haben, dass bestmöglich alle Schnittstellen reibungslos ineinander greifen können und Kollisionen frühzeitig eliminiert werden. Die Arbeitsmethode BIM sehen wir als ein technisch unterstützendes Werkzeug, wobei zu betonen ist, dass alles Tun und Handeln immer noch vom Menschen ausgeht und der Bausektor ein People Business ist – von Menschen und für Menschen geschaffen.
Ein weiteres Tool, welches sich mehr als eine Philosophie bei uns darstellt und gelebt wird ist das Lean Construction Management. Hintergrund ist, Bauprojekte effizient, termintreu und in hoher Qualität abzuwickeln. Im Mittelpunkt steht dabei der Kundenwert.
Alles, was nicht wertschöpfend ist, wird konsequent eliminiert. Dazu gehört eine minutiöse Planung, Just-in-Time-Anlieferung des Materials, eine kollaborativ geplante Taktung der Gewerke und eine hohe Planungsdisziplin. Das Ergebnis: weniger Verschwendung, weniger Stress, zufriedenere Kunden und Mitarbeiter.
Wie sieht es mit neuen Technologien auf der Baustelle aus?
Florian Höhns: Da kommt einiges auf uns zu. Stichwort 3D-Druck: Das wird die Branche stark verändern und gerade mit Hinblick auf die Fertigkeiten und Fähigkeiten des Fachhandwerks-Bau. Neben dem Verständnis und dem Beherrschen einzelner Bauprozesse gilt es zukünftig auch die 3D-Drucker bedienen und programmieren zu können. Auch Robotik und KI sind zukunftsträchtige Bausteine, die als themenspezifische Aufgabe vor uns stehen und auch zum Teil bei uns bereits jetzt eine Rolle spielen – beispielsweise bei Plausibilitätsprüfungen und digital, autonomen Ablageprozessen.