Was genau bedeutet es eigentlich, Ausbilder zu sein? Der 14-tägige Lehrgang der Ausbildereignungs-Verordnung (AEVO) mit anschließender Prüfung in Theorie und Praxis hat den Blick der drei Männer für ihre Rolle geschärft. „Man bekommt doch einige neue Sichtweisen vermittelt“, erinnert sich Jens Wagner. „Speziell, wie wichtig zum Beispiel individuelle Betreuung ist statt einfach nur sein Programm „runter zu rattern“. Für sich selbst habe er sich vorgenommen, die oder den Auszubildende/-n wirklich zu sehen und herauszufinden, was sie oder er braucht, um sich beruflich zu entfalten.
Zudem hat sich die Rolle des ausbildenden Unternehmens in den letzten Jahren gewandelt, wie Dennis Wührdemann erläutert: „Anders als früher, wo Unternehmen aus einer Fülle von Bewerbungen sich die besten Kandidaten aussuchen konnten, muss man heute als Ausbildungsbetrieb präsent und attraktiv sein. Das bedeutet auch für uns Ausbilder, eine moderne, zeitgemäße Sprache und Ausbildungspädagogik zu leben, die junge Menschen in ihren Ansprüchen abholt.“
Besonders interessant sei auch die Vielzahl der Rollen, die ein Ausbilder einnimmt, wie Sven Pfetzer gelernt hat: „Was sind wir als Ausbilder gegenüber dem oder der Auszubildenden/-n? Wir sind eigentlich jede Rolle, die es gibt – Vorbild, Fürsprecher, Motivator, Krisenmanager – eben alles, was es braucht, um einen jungen Menschen in seinem beruflichen Werdegang zu begleiten. Je nachdem, welche Situation gerade ansteht.“