Sven Schulz im Einsatz mit seiner 36-Meter-Betonpumpe

Die Technik fasziniert mich

Bereits früh am Morgen ist Sven Schulz unterwegs zu seinem ersten Baustellen-Einsatz. Der 31-Jährige ist Pumpenfahrer bei der Fertigbeton von Saldern in Bremen-Arsten und mag seinen abwechslungsreichen Job: „Jeder Tag ist anders. Man weiß nie genau, was einen erwartet.“

Flexibler Arbeitstag nach Baustellenbedarf

Sein Tagesablauf richtet sich ganz nach den Anforderungen der Baustellen. Mal startet er bereits um drei Uhr morgens, mal reicht es auch um acht Uhr. Dann heißt es die tonnenschwere 36-Meter Betonpumpe startklar zu machen, zum Einsatzort zu fahren und in Position zu bringen − oft eine knifflige Aufgabe, die vor allen Dingen Erfahrung, räumliches Vorstellungsvermögen und technisches Verständnis erfordert. Denn das mächtige Pumpenfahrzeug braucht stabilen Untergrund und ausreichend Platz zum Ausfahren ihrer Stützen. Auch die Wetterverhältnisse und die Beschaffenheit des Bodens spielen jeden Tag aufs Neue eine Rolle.

Präzisionsarbeit mit der 36-Meter Betonpumpe

Ist alles vorbereitet, kann das Betonieren beginnen. Über das Pumpenrohr fließt der Baustoff dorthin, wo er gebraucht wird. Schulz hat alles im Blick, steuert mit Fingerspitzengefühl den Pumpenarm mittels eines Joysticks und beobachtet die Prozedur sehr genau. Materialprobleme müssen schnell erkannt werden. Fließt der Beton zu langsam, drohen Verstopfungen. Fließt der Beton zu schnell, kann dieses zu einer ungleichen Verteilung führen und zu Qualitätseinbußen. „Man muss immer hellwach sein“, sagt Schulz. Denn Fehler können gefährlich werden, Unfälle und teure Schäden verursachen. „Ich höre häufiger ‚Hey, dein Job ist ja easy, du stehst den ganzen Tag nur auf der Baustelle rum‘, aber das ist mitnichten so“, lacht Schulz.

Das muss man einfach wissen – wir machen hier keinen nine-to-five Job.

Sven Schulz vor seiner 36-Meter Pumpe auf dem Werksgelände in Bremen-Arsten

Mit kühlem Kopf durch hektische Situationen

Sein Know-how hat sich der sympathische Bremer über Jahre erarbeitet. Der gelernte Baugeräteführer war zunächst auf Betonmischern unterwegs, Betonpumpen lernte er erst mit der Zeit kennen. „Die Technik hat mich einfach fasziniert“, erinnert er sich. Inzwischen kennt er sein tonnenschweres Gefährt in- und auswendig und führt kleinere Reparaturen auch selbst durch.

„Sven Schulz ist mit seiner freundlichen und besonnenen Art genau der Richtige für diesen verantwortungsvollen Job“, sagt sein Chef Guido Buchholz anerkennend. „Er behält auch in hektischen Situationen einen kühlen Kopf, das schätze ich sehr an ihm.“

Nach Feierabend ist dann erst einmal Entspannung angesagt. Eine Runde auf dem Motorrad und die Seele baumeln lassen. Freizeit ist für den Technikbegeisterten kostbar. „Das muss man einfach wissen – wir machen hier keinen nine-to-five Job“, so Schulz. Für ihn kein Grund zu klagen. Er mag seinen Beruf – und das merkt man ihm auch an. Doch bevor für heute Feierabend ist, muss er noch einmal seine Betonpumpe säubern. „Das gehört auch dazu, nach dem Abbauen auf der Baustelle ist noch lange nicht Schluss“, lächelt Schulz gelassen und macht sich auf den Weg.